Die Vorgeschichte liest sich im Nachhinein amüsant- wir waren einige Male auf Usedom, um neben anderen Zielen ein paar Aufnahmen von Seeadlern zu machen. Das klappte beim ersten Mal nicht, wir waren zwar früh raus aber vor Ort angekommen schraubten sich die großen Flieger in der Thermik bereits weiter hoch hinaus, für uns zu weite Abstände für vernünftige Fotos.
Ein weiterer Versuch- an dem ich nicht teilnehmen konnte- scheiterte im Winterhalbjahr, das Fischerboot war tatsächlich eingefroren und nicht freizubekommen.
Der dritte Anlauf brachte die Idee auf, zur polnischen Seite auszuweichen, sehr frühes Aufstehen und Anfahrt über lange Straßen und Fährverbindung. Vor Ort in Stepnica Umstieg in mehrere Boote, das klappte ebenso wie die Mitnahme von mehreren Eimern Fisch. Mit den kleineren wurden die umherflatternden Möwen gefüttert, mit deren Geschrei sollten die Seeadler aufmerksam gemacht werden. Der Plan schien zu funktionieren, die Möwen waren nimmersatt und krakeelten munter, nur die Seeadler sahen wir von Weitem.
Was wir nicht bedacht hatten, die Vögel verdauten wohl nach der morgentlichen Jagd den ersten Fisch des Tages. Für uns in den Booten hieß es, das mehrstündige Umherfahren geduldig zu ertragen, bis die ersten Seeadler herankamen. Jetzt kamen die größeren Fische zum Zuge, nachdem diese ins Wasser hineingeworfen wurden konnten die Möwen diese nicht anhebem, zu schwer. Das war der Moment wo die großen Adler herabstießen und davon berichtet diese kleine Fotoserie...
Wir hatten uns auf zwei Boote verteilt, so daß man nicht zu eng saß- aber mit der Action am Himmel mußte man aufpassen Dritten nicht das Sichtfeld zu versperren und das eigene Motiv nicht aus den Augen zu verlieren.
Mein Nachteil war, daß ich ein neues Teleobjektiv einsetzte, damit noch wenig Einarbeitungszeit verbracht hatte und mir zudem selbst ein Bein stellte, anfänglich mit engen Bildwinkel zu arbeiten. Späteres Wechseln auf anfängliche Weitwinkelstellung und zügiges Zoomen brachten dann bessere Ergebnisse.
Nur war es mir nicht vergönnt, den Augenblick zu erhaschen wo ein Adler den Fisch in den Krallen gepackt aus dem Wasser hob um davonzufliegen. Hier hatten Mitreisende besseres Glück, auch durch den vorderen Sitzplatz, dafür hatte ich zusätzlich besseres Sichtfeld hinter unserem Boot... und am Ende ist es auch immer Spiel des Zufalls, wo die Vögel auftauchten.
Womit Niemand rechnete- geplant war eine nachmittägliche Tour auf der Peene- daß der weitere Tagesablauf durch Staus auf der Rücktour unterbrochen wurde und Vogelfotografie an und auf der Peene den Tag nicht mehr krönen würden ...
Aber so ist es manchmal und wir hatten durch den Ausflug am Vormittag genug Stoff zum Austausch und späteren Sichten der aufgenommenen Bilddateien.